Ein Sprichwort meiner Senior Chefin in meiner Lehrzeit zum Koch besagt: „Ein gutes Lokal erkennt man am Kartoffelsalat.“ Ob sie das nun gesagt hat um sich selbst zu loben – ihr Kartoffelsalat war wirklich einer der besten, die mir auf meiner Reise durch die schwäbischen Küchen untergekommen ist – wird wohl immer ein Rätsel bleiben 😉
Ein guter Kartoffelsalat darf nicht zu flüssig aber auch nicht zu trocken sein. Wenn man das jedoch einmal verstanden hat, ist es gar nicht so schwer!
Bevor ihr also zum Rezept springt und alles zusammenrührt, nehmt euch die Zeit und lest erst fertig bevor ihr einkaufen geht!
Die Kartoffeln
Hier wählt ihr am besten mittelgroße, festkochende oder speckige Kartoffeln. Damit zerfallen sie nicht zu einem Brei! Auch wichtig ist, dass ihr die Kartoffeln lange genug aber nicht zu lange kocht. Richtwert sind 25 Minuten bei mittelgroßen Kartoffeln. Überprüft nach Gefühl ob sie schon weich sind, indem ihr mit einem Messer hineinstecht. Wenn ihr einen festen Widerstand spürt, brauchen sie noch etwas Kochzeit. Wichtig ist auch, dass ihr die Kartoffeln nach dem Kochen warm verwendet, denn einmal abgekühlt, nehmen sie Flüssigkeit schlechter auf. Und da kommen wir schon zum nächsten Thema!
Flüssigkeit
Da Kartoffeln immer verschieden viel Flüssigkeit aufnehmen – von Sorte zu Sorte, von Bauer zu Bauer ist das eben anders – muss man auch hier nach Gefühl arbeiten. Die im Rezept genannten Mengen sind Richtwerte – vor allem mit der Brühe seid etwas vorsichtiger und gießt vorerst nur die Hälfte dazu. Hinzufügen geht immer noch, entfernen eher schwer! Das Öl kommt erst ganz zum Schluss. Wenn ihr den Kartoffelsalat soweit habt, dass er etwas zu trocken wirkt, wird es beigemengt. Das Öl macht das Flüssigkeitsverhältnis dann nämlich perfekt. Außerdem verhindert es nämlich, dass die Kartoffeln weiter Flüssigkeit aufnehmen, daher ist es später fast nicht mehr möglich die Konsistenz zu ändern.
Zutaten
Achtet auf die Qualität der Zutaten und spart nicht am falschen Ende, denn wie heißt es so schön: Qualität vor Quantität. Jeder hat andere Lieblinge, ich verrate euch unten meine Lieblingshersteller für dieses Rezept.
Zeit
Ein Kartoffelsalat ist nun mal nicht in 5 Minuten fertig. Bedenkt. dass vom Kochen bis zum Essen rund 2 Stunden vergehen können. Ihr müsst dabei nicht die ganze Zeit in der Küche stehen, aber immer wieder einen Arbeitsschritt nach dem anderen machen. Samstag Vormittage – nach einem Besuch auf dem Markt, mit einem Aperol-Spritz in der Hand – eignen sich dazu hervorragend.
Umgang
Wichtig ist, dass ihr nicht zu oft umrührt und somit die Kartoffelscheiben zerstört. Wie schon mein Lehrmeister zu sagen pflegte: „Gehe damit um wie mit einer Frau – langsam und zärtlich.“
So, jetzt aber genug Tipps! Hier das Rezept zu meinem perfekten Kartoffelsalat: